Wärmepumpe nachrüsten

Großwärmepumpe fürs Mehrfamilienhaus – das sollten Sie darüber wissen

Im privaten Wohnbereich leisten Wärmepumpen bereits heute einen maßgeblichen Beitrag bei der Verwirklichung nationaler und internationaler Klimaschutzziele. Um die hochgesteckten Emissions-Reduktionspläne umsetzen zu können, ist es jedoch unerlässlich, den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf kohlenstofffreie und erneuerbare Energiequellen im gesamten Wärmesektor voranzutreiben. Damit gewinnt die Großwärmepumpe in der Fernwärme zunehmend an Bedeutung. Große Wärmepumpen mit einer Leistung von über 100 kW ermöglichen es, Umwelt- und Abwärmequellen sinnvoll und effizient für die Wärmeversorgung zu nutzen.

Was sind Großwärmepumpen?

Wärmepumpen finden bislang vor allem in privaten Ein- und Zweifamilienhäusern Verwendung. Weniger bekannt sind Groß-Wärmepumpen, die ganze Industrie- und Gebäudekomplexe und, als Bestandteil von Wärmenetzen, auch komplette Stadtteile mit umweltfreundlicher Wärme versorgen können. Während Wärmepumpen im privaten Einsatz üblicherweise nur eine Wärmequelle anzapfen, wird die leistungsgebundene Wärme in aller Regel in verschiedenen Bereichen gewonnen und dann mittels Großwärmepumpe über ein Wärmenetz an die benachbarten Abnehmer verteilt. Auf diese Weise können eng bebaute Wohngebiete mit regenerativer Wärme beheizt werden, ohne für jedes einzelne Grundstück eine eigene Wärmequelle erschließen zu müssen.

Geeignete Energiequellen für industrielle Wärmepumpen sind beispielsweise:
  • die Umgebungsluft,
  • Erdwärme,
  • industrielle Abwärme bzw. Abluft,
  • Bioenergie- oder Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlagen,
  • Solarthermie,
  • Flusswasser und
  • Abwasser.

Wichtig ist, dass die Energiequelle das ganze Jahr über möglichst gleichmäßig verfügbar ist und nur geringen saisonalen Temperaturschwankungen unterliegt.

Welche Wärmekonzepte lassen sich über große Wärmepumpen realisieren?

Um über ein Wärmenetz mittels Wärmepumpe ein Mehrfamilienhaus zu beheizen, bieten sich zwei Varianten an. Bei der klassischen Nahwärme hebt die Großwärmepumpe die gewonnene Wärme zentral auf das erforderliche Temperaturniveau und speist es an einer dezentralen Übergabestation in das Heizsystem des Abnehmers ein. Die Temperaturen sind entsprechend hoch. Gleiches gilt für die Wärmeverluste. Bei dieser Lösung steht im Mehrfamilienhaus selbst keine Wärmepumpe.

Die zweite Möglichkeit ist die sogenannte kalte Nahwärme. Hierbei wird die Wärme auf einem niedrigen Temperaturniveau in das Wärmenetz eingespeist und erst von einer Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus auf die erforderliche Temperatur gebracht. Bei diesem Konzept ersetzt die Wärmepumpe die Übergabestation. Damit fallen die Systemtemperaturen im Netz deutlich geringer aus. Wärmeverluste werden vermieden und eine hohe Systemeffizienz sichergestellt.

Darüber hinaus ist der bidirektionale Betrieb des Wärmenetzes mittels Wärmepumpe möglich. Das bedeutet, dass sich die Betriebsweise der Pumpe umkehren lässt, sodass diese das Gebäude auch kühlen kann. Hieraus ergeben sich große Effizienzgewinne und Energieeinsparungen, da Sie in aller Regel auf energieintensive und teure Klimatechnik verzichten können.

Wie sinnvoll ist eine Wärmepumpe fürs Mehrfamilienhaus?

Auch unabhängig von Wärmenetzen können Mehrfamilienhäuser gut mit Wärmepumpen beheizt werden. Zu beachten ist jedoch, dass die erforderlichen Heizkreistemperaturen im Vergleich zu Ein- und Zweifamilienhäusern wegen der Verteilungsverluste bei Mehrfamilienhäusern höher sein müssen, zumindest bei zentralen Lösungen. Auch müssen aufgrund der größeren Heizlast die Wärmequellen ausreichend dimensioniert sein. Das kann einen erhöhten Platzbedarf bedeuten.

Die Wahl der passenden Wärmepumpenheizung für ein Mehrfamilienhaus hängt von dessen Sanierungsstufe und dem spezifischen Wärmebedarf ab. Auch die Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus-Altbau ist durchaus eine Option, wenn dieser ausreichend energetisch saniert wurde. Unverzichtbar für einen effizienten Betrieb sind jedoch eine gute Planung und eine sorgfältige Installation.

Bestens zum Beheizen größerer Gebäude eignet sich beispielsweise die Hochtemperatur-Wärmepumpe von Ochsner, die Höchsttemperaturen von bis zu 130 °C erlaubt. Damit kann diese Wärmepumpe Industrie-Prozesswärme verarbeiten. In Wärmenetzen hebt sie das Temperaturniveau an und steigert die Effizienz. Eine gute Alternative für mittelgroße Mehrfamilienhäuser ist die Viessmann Propan-Wärmepumpe, die ohne Weiteres Vorlauftemperaturen von 70 °C erreicht – auch bei Außentemperaturen von minus 15 °C. Diese bietet außerdem den Vorteil, dass sie günstiges und gleichzeitig umweltfreundliches Propangas als Kältemittel verwendet.

Ein kleineres Mehrfamilienhaus können Sie auch mit einer herkömmlichen Wärmepumpe beheizen, solange diese ausreichend groß dimensioniert ist und ertragreiche Wärmequellen vorhanden sind. Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen arbeiten am effizientesten, sind aber in der Anschaffung und der Installation um einiges teurer als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für das Mehrfamilienhaus. Zudem erfordern sie viel Platz für den Erdkollektor bzw. für die Bohrungen fürs Grundwasser.

Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus: Diese Kosten können anfallen

Die Kosten für die Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus lassen sich nicht pauschal beziffern. Eine grobe Orientierung bieten die Wärmepumpenkosten für Ein- und Zweifamilienhäuser. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Dimensionierung deutlich größer ausfallen muss. Gegebenenfalls sind mehrere Wärmepumpen in Kaskade erforderlich, um ausreichend Wärme zu erzeugen. Dadurch steigen die Anschaffungskosten entsprechend.

Zu den Anschaffungs- und Installationskosten kommen die Betriebskosten, die je nach Wärmepumpenart unterschiedlich hoch ausfallen. Sie werden in erster Linie vom Stromverbrauch der Pumpe bestimmt, während die Wartungskosten nicht so sehr ins Gewicht fallen. Lediglich bei der Luftwärmepumpe für das Mehrfamilienhaus ist mit circa 100 Euro Wartungskosten im Jahr zu rechnen.

Sowohl bei der normalen Wärmepumpe als auch bei der Großwärmepumpe können Sie die Kosten mittels Förderung erheblich reduzieren. Von besonders hohen Fördersätzen profitieren Eigentümer von Bestandsbauten, die eine noch funktionierende Öl- oder Gasheizung gegen eine neue Wärmepumpe tauschen. Für Gasheizungen gilt hierbei eine vorgeschriebene Mindestlaufzeit von zwanzig Jahren.

Der Grundzuschuss beträgt 25 Prozent der förderfähigen Kosten, hinzu kommen 10 Prozent für den Austausch der alten Heizung. Weitere 5 Prozent bekommen Sie, wenn die neue Wärmepumpe Wasser, Abwasser oder das Erdreich als Energiequelle nutzt. Seit Januar 2023 kann außerdem ein Bonus von 5 Prozent für Wärmepumpen gewährt werden, die ein natürliches Kältemittel verwenden. Allerdings lassen sich die beiden Boni nicht miteinander kombinieren, sodass der maximale Fördersatz 40 Prozent beträgt.

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